Bei bestimmten Menschen und bestimmten Lebenslagen entsteht eine Anziehung zum Destruktiven, will heißen: zum Selbstzerstörerischen, Irrationalen. Ein Hang zum Tragischen, zum Untergang. Damit einher geht ein Ekel gegenüber dem „Schönen, Wahren und Guten“. Ebenso ein Ekel für alles Romantische, Liebliche, Sanfte, Mittelmäßige.
Befriedigung findet dieser Geschmack in Philosophen wie Nietzsche: Mit welcher Genugtuung und Anteilnahme liest ein solcher den Zarathustra mit diesen Worten:
„Mit meinen Thränen gehe in deine Vereinsamung, mein Bruder. Ich liebe Den, der über sich selber hinaus schaffen will und so zu Grunde geht.“ (Za 83)
„Ich liebe Die, welche nicht zu leben wissen, es sei denn als Untergehende, denn es sind die Hinübergehenden.“ (Za 17)
„Ich liebe Den, welcher seine Tugend liebt: denn Tugend ist Wille zum Untergang und ein Pfeil der Sehnsucht.“ (ebd.)
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